Sonntag, 22. Dezember 2013

Wir stehen kurz vor Weihnachten, doch irgendwie bin ich überhaupt noch nicht in festlicher Stimmung. Überall herrscht Hektik, die letzten Geschenke müssen noch gekauft und eingepackt werden, fast niemand findet die Zeit, mal zur Ruhe zur kommen. Nun hatten wir aber vor ein paar Tagen unsere Weihnachtsfeier und ein Gedicht wurde vorgelesen. Es ist kein typisches Weihnachtsgedicht, wie ich finde. Es zeigt nicht nur, wie schön doch die Weihnachtszeit ist, sondern es lässt erkennen, dass viele wohl die wahre Bedeutung von Weihnachten längst vergessen haben und wie konsumabhängig wir in unserer Zeit sind. 
Wirklich ein schönes Gedicht, dass zum Nachdenken anregt. Ich möchte es euch nicht vorenthalten:


Der alte Weihnachtsmann

Wer gammelt so spät noch durch Sträucher und Tann,
ich mag es nicht glauben, der Weihnachtsmann.
Sein Mantel ist rot und sein Bart nicht verschneit,
und für einen Schwatz hat er wohl eh keine Zeit.

Die Hände voll mit Tüten von Aldi und Netto,
und bestimmt hat der Alte auch noch andere Marken in petto.
Jetzt wird mir's auch klar und ich wundre mich nich,
das ich jedes Jahr von Aldi nen Schlafanzug krich.

Er schleppt sich kraftlos dahin durch Fichten und Tann
Und es ist nicht mehr aus der Kindheit der Weihnachtsmann.
Denn der kam mit einen Schlitten und Rentier davor ,
darauf einen Sack voll Spielzeug und Süßen und dazu sang ein Engelchor.

Der Weihnachtsmann aus der Kindheit war ein lustiger Mann,
doch der hier ist traurig man sieht es ihm an.
Er schleppt keinen Sack mehr mit kleinen Geschenken
Nein er hält duzende Plastiktüten in seinen knorrigen Händen.

He Alter, so sag ich ganz still vor mich hin.
Was ist nur aus Dir geworden, was ist des Weihnachtsfest Sinn?
Da plötzlich dreht er sich zu mir um ,
er macht einen Schritt auf mich zu und ich werde stumm.

Dann spricht er zu mir der alte Weihnachtsmann,
und es fällt ihm wohl schwer, man sieht es ihm an.
Das Fest der Liebe ist es lange nicht mehr,
alle wollen viel Fressen und der Geschenke noch mehr.

Nur die teuersten Geschenke müssen es sein,
aber es gibt auch welche für die kauf bei Aldi ich ein.
Die Menschen wurden undankbar, geldgeil und gierig
und sagt überhaupt einer Danke, dann klingt das schon schmierig.

Dabei gibt es anderswo viel Kummer und Leid
Doch daran zu denken hat wohl keiner mehr Zeit.
Auch der Sinn des Christfest von einst ging verloren
wurde einst doch laut Bibel der Heiland geboren.

Doch besinnliche Weihnacht das kannst Du heute vergessen,
erst Geschenke aufreissen dann kräftig fressen,
welch Kind singt heut noch ein Lied wer kennt noch ein Gedicht
und nach dem Ursprung der Weihnacht frag ich lieber nicht.

Das heilige Fest wie wir einst es gedacht ,
wurde lange schon durch Euch zum Konsumrauschfest gemacht.
Ich schleppe mich ab jedes Jahr mit den teuersten Geschenken
aber an den Ursprung der Weihnacht will heut keiner mehr denken.

Und als seine Worte zu Ende er bringt,
eine Träne über seine Wangen rinnt,
mach's besser mein Freund so ruft er mir noch zu,
dann verschwindet er zwischen den Bäumen im Nu.

Noch lange steh ich zwischen Fichten und Tann,
dann mehme ich meine Gedanken zusamm,
ich gehe nach Hause und für mich steht es fest
ich feiere dieses Jahr das alte Weihnachtsfest.

Wir werden zusammen sitzen unterm Tannenbaum
Und ich erzähle meinen Kindern von einem Traum.
Von einem Traum eines alternden Mann
den dennoch jeder der will auch erfüllen kann.

Und wir werden der wahren Weihnacht gedenken
und uns nicht sinnlos mit Werten beschenken,
und singen die alten Lieder im Kerzenschein
ja und wer weis vielleicht kehrt der alte Weihnachtsmann dann bei uns ein.

Ich wünsche es mir und Euch allen von Herzen
Eine frohe gesunde Weihnacht ohne Ärger und Schmerzen,
ohne viel Stress mit viel mehr besinnlicher Zeit,
die Ohren macht auf, die Herzen macht weit.

Ich hoffe es wird ein Fest der Liebe und Freude
denn dann, und das sage ich Euch schon heute
gibt es irgendwo zwischen Sträuchern und Tann
einen alten aber glücklichen Weihnachtsmann.



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